Am 20. April 2016 wurde in St. Wendel das Projekt „Begehbare Stadtgeschichte“ mit der Enthüllung der Bronzeplastik des klassischen Komponisten und späteren Vizekapellmeisters des Theaters an der Wien, Philipp Jakob Riotte (1776-1856) weitergeführt. Die Plastik wurde von Kurt Tassotti, dem in Mühlacker lebenden und tätigen Bildhauer, geschaffen. Sie ergänzt die ebenfalls von Tassotti geformten lokalhistorischen Berühmtheiten wie den heiligen Wendelinus, Herzogin Luise, Lehnchen Demuth und Kardinal Nikolaus von Kues, auch Nicolaus Cusanus genannt. Mit Cusanus am Katholischen Pfarrhaus steht Riotte sogar in Blickkontakt. Die Plastik des Komponisten Riotte steht unmittelbar vor seinem Geburtshaus, auf das ein Hinweisschild aufmerksam macht. Kurt Tassottis Bronzeplastiken treten in Dialog mit dem Betrachter und dem sie umgebenden Raum. „Das Bestreben nach Balance nicht im Sinne von Statik oder Gleichgewicht, sondern im Sinne von Bewegung, Dynamik und Veränderung“ bildet den Mittelpunkt seiner Arbeiten wie der Künstler es nennt. Er orientierte sich bei der Bearbeitung der Gesichtszüge des Komponisten an denen seines Bruders, des Friedensrichters Johann Nikolaus Riotte, da von Philipp Jakob Riotte keine Bildnisse überliefert sind.

Kunsthistorikerin Margarete Wagner-Grill